Armes Schwein

Armes Schwein
© Aramesh
 
Das Schwein an sich ist etwas dick,
trotzdem hat es gewissen Chic,
es trägt zwar weder Kleid noch Hosen,
und duftet auch nicht gerad' nach Rosen.
 
Doch ist es klug und aufgeweckt,
was manchen Zyniker erschreckt.
Als rosa Ferkel ist es niedlich,
und grunzt in deinem Arm so friedlich.
 
Ist es dann groß, rund anzuschau’n,
so ausgewachsen matschigbraun,
und suhlt sich gern in feuchtem Dreck
ruft mancher: "Pfui, geh von mir weg."
 
Ein dickes Schwein, das ist das Beste,
drum frisst es alles, auch die Reste.
Gar manchem bringt‘s ein Schimpfwort ein,
es heißt: Friss nicht so wie ein Schwein!"
 
Dabei ist es sehr gut geraten
und dient uns dann als Schweinebraten.
Wir Menschen sind so undankbar
und uns darüber nicht mal klar:
 
Erst züchten wir es dick und fett,
dann finden wir es gar nicht nett,
um hinterher es zu verspeisen
und dann sein zartes Fleisch zu preisen.
 
Im Streit schimpft mancher zornig los:
"Du bist ein Schwein! Ein Schwein ganz groß!"

Was bildet der sich eigentlich ein? –
Ja, es ist schlimm, ein Schwein zu sein!
 
Das arme Schwein bleibt niemals heil,
es lebt nur für das Schlachterbeil.

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