Der Zwang des Islamischen Regimes

Da schreibt der SPIEGEL am 20.5.2017 zur Wiederwahl Rohanis "IRAN wählt die Vernunft". Hier im Westen wird der derzeitige iranische Präsident Rohani als moderat dargestellt, wobei verschwiegen wird, dass auch er einer der ersten Männer der Stunde der Islamischen Revolution war und Tote auf dem Gewissen hat. Mag er sich bemühen, sich aus seiner Saulus- in eine Paulusrolle zu zwängen, so wird ihm die Robe dennoch zu eng. Die Wahnvorstellung, dass ein Massenmörder und Terrorhelfer irgendwie „pro-westlich“ sein könnte, ist absurd. Unter diesem sogenannten Reformer hat es im Iran seit seiner Amtszeit vor 4 Jahren die meisten Hinrichtungen gegeben. Seit dem Amtsantritt von Hassan Rohani sind 1800 Menschen im Iran hingerichtet worden. Die Welt jedoch schaut tatenlos zu. Wie hoch muss das Blutgeld für die Atomgespräche sein und für die Verdrängung der Menschenrechte? In all den vorangegangenen Diskussionen ging es kaum um eines: Um das iranische Volk selbst. Das iranische Regime ist bewiesenermaßen ein Menschenrechtsverletzer und Unterstützer von Terrorismus. Doch die Internationale Gemeinschaft schweigt, um Ressourcen nicht zu gefährden. Wenn sich nun die Hardliner im Iran bei seiner Wiederwahl gegen Rohani richteten, bedeutete das nicht, dass er die bessere Wahl ist, denn hier kämpfen Pest gegen Cholera.

Im Iran werden Angehörige von ermordeten Regimegegnern gezwungen auszusagen, dass diese nicht vom Geheimdienst der Regierung ermordet wurden

17.06.2017


Ein Beispiel von vielen:
Die Familienangehörigen eines Gefangenen, der in der Provinz Karadsch westlich von Teheran unter der Folter ermordet wurde, werden durch Drohungen genötigt, zu erklären, ihr Sohn sei eines natürlichen Todes gestorben.

Diyako Hashemi, 24, aus der Stadt Kermanschah im Westen des Iran wurde bei seiner Rückkehr aus Finnland festgenommen. Sein Leichnam wurde seiner Familie 40 Tage nach seinem Tod übergeben.
Am 25. Mai hat die Abteilung des Nachrichtendienstes in Karadsch Hashemis Vater vorgeladen, um ihn über seinen Tod zu informieren und anzuordnen, dass er ihn am gleichen Tag beerdigen müsse. Sie verlangten vom Vater, dass er sich schriftlich verpflichte, die Medien nicht zu informieren.
Der Geheimdienst in Karadsch hat Amir Hashemi, dem Vater von Diyako, außerdem einen Brief übergeben und ihn unter Drohungen gezwungen, den Brief in seinem Namen zu verteilen.
In diesem Brief steht:
„Nach dem Tod meines Sohnes wurden in ausländischen Internetseiten Gerüchte über seinen Tod unter der Folter durch Stellen der Regierung verbreitet. Ich erwarte, dass jede Person und jede Gruppe, die solche Gerüchte aufkommen lassen, die Beweise dafür liefert oder andernfalls damit aufhört, Gerüchte ohne Beweise zu verbreiten. Meine Familie und ich haben an allen Wahlen in den letzten 40 Jahren teilgenommen, um die Entstehung und die Aufrechterhaltung der Islamischen Republik sicherzustellen“.
In der vergangenen Woche habe der Geheimdienst in Karadsch seinen Druck erhöht, sagt Herr Amir Hashemi, und erneut verlangt, den Brief unter seinem Namen zu veröffentlichen. „Ich erkläre jedoch, dass ich den Brief nicht veröffentlichen werde. Wenn er irgendwo veröffentlicht wird, so werde ich keine Verantwortung dafür übernehmen“, fügte er hinzu.
Der Geheimdienst von Karadsch hat seine Erlaubnis dafür verweigert, dass Diyakos Leichnam in seine Heimatstadt gebracht wird für ein ehrenhaftes Begräbnis. Die Familie wurde gezwungen, den Leichnam im Friedhof „Behescht-e Sakine“ ohne Zeremonie zu begraben.

 

Angehörige werden gezwungen

 

 

 

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