Ein beeindruckendes Buch (Gerhard Falk )

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Gerhard Falk, Marburg an der Lahn
1. April 2015

Ein beeindruckendes Buch!

„Ein Buch schließt sich. Ein anderes öffnet sich“. Das sagt die deutsche Buchhändlerin Gaby in Teheran zu Bary und kommentiert so das Veröffentlichungsverbot, das ihren Mann und sie als Oppositionelle von einer Staatsmacht getroffen hat, die ein Volk unterjocht, das ich in Barys Buch „Grüner Himmel über schwarzen Tulpen“ so unvergleichlich kennen und ein bisschen auch lieben gelernt habe. „Bary“, das ist die Autorin Barbara Naziri. Ihre Familie nennt sie so, und ich bin versucht, sie auch so zu nennen. Während der Lektüre bin ich ihr so nahe gekommen. Es hat sich eine Beziehung aufgebaut bei den vielen Reisen von Deutschland in den Iran, nicht nur zur Autorin, sondern auch zu ihrer Heimat im Iran, obwohl sie auch Heimat in Deutschland hat, wo sie lebt und arbeitet.

Das ist weder ein Sachbuch, noch eine Autobiografie, obwohl es mehr Informationen über den Iran und seine Menschen vermittelt als es zum Beispiel ein Reiseführer könnte und auch einen Menschen, seine Familie, seine Freunde so aufgeblättert zeigt, wie es eine Biografie kaum vermöchte. Barbara Naziri ist es gelungen, eine Fülle von Informationen zur Geschichte und Gegenwart Irans zu verbinden mit ganz persönlichen Perspektiven. Man glaubt ihr diesen ehrlichen Blick, mit dem sie sich dem Lesenden öffnet und ausliefert und gerade deswegen keinen Zweifel aufkommen lässt. An einer Stelle schreibt sie, dass sie so zwischen zwei Welten immer auf der Suche nach sich selbst sei. Mich als ihren Leser hat sie mitgenommen und meinen Blick auf das Land Iran und seine Menschen nachhaltig verändert. Solche Innenansichten sind es, die wir brauchen auf dem Weg zur Friedensfähigkeit.

Danke Barbara Naziri!

 

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